Chronik

Unser Alter Schützenverein 1788  Westefeld e.V.



Wer die Vereinschronik, ein schwe­res, in Leder gebundenes Buch, zur Hand nimmt, ist schon von dem äußeren Erscheinungsbild beein­druckt. Wenn man Seite um Seite umblättert, dann ist an der Fülle sei­nes Inhaltes festzustellen, dass hier nicht nur Vereinsgeschichte schlecht­hin für kommende Generationen fest­gehalten wurde. Hier hat vielmehr ein traditionsreicher Ver­ein gleichzeitig ein Stück Heimatgeschichte ge­schrieben; denn sein Leben war und ist ein Teil des Heimatlebens, das zwangsläufig berührt und mitgeformt wurde durch den großen Ge­schichts­ablauf von Volk und Vaterland.

Leider ist nicht viel von den Aufzeich­nungen erhalten geblieben, die einen Einblick in das älteste Vereinsleben gestatten. Aus der Fülle dessen aber, was uns aus der Zeit um die letzte Jahrhundertwende blieb, lässt sich die enge Verkettung zwischen der Le­bensführung des Ein­zelmenschen und der von ihm geschaffenen Ge­meinschaft einerseits sowie dem gro­ßen Ab­lauf völkischen Geschehens andererseits erkennen.

Im Jahre 1788, so sagt der Alte Schützenverein, sei er aus der Taufe gehoben worden. Der silberne Vogel mit dieser Jahreszahl, angebracht auf dem Schmuck der Königskette, und ein Aufruf in der Wattenscheider Zeitung vom 19. April 1888 scheinen diese Annahme zu bestä­tigen. In ihm heißt es: „Westenfelder Junggesellen-Scheibenschießen“.

Das 100-jährige Bestehen unseres Junggesellen-Scheibenschießens  soll in diesem Jahr wo­möglich beson­ders festlich begangen werden. 

Wir laden deshalb sämtliche „alten und jungen Schützen" auf Sonntag, den 22. April, nach­mittags 5.00 Uhr, in das Lokal des Wirtes Th. Zimmer­mann zu einer Besprechung ganz er­gebenst ein.

Der Junggesellen-Vorstand

(Für den Leser sei hinzugefügt, dass der Verein seinerzeit den Namen „Schützenverein der Jung- und ehe­maligen Junggesellen" führte).

Und doch bestehen berechtigte Gründe, auf ein noch älteres Ge­burtsjahr zu schließen. Es hat viel Höhen im Vereinsleben gegeben. Sie sind feststellbar in den Jahren des Friedens mit ihrer wirtschaftlichen Blütezeit. Die Vereinsniederschriften sind untrügbare Zeugen frohen Ge­stal­tens und Erlebens, das bei den Schützenvereinen von altersher zu Hause war. Diese Art, ver­bunden mit der Freude am Schießsport, bedingte ihre Volksverbundenheit, die sich bis auf den heutigen Tag erhielt. Ist es nötig, die sich von Zeit zu Zeit wie­derholenden Schützenfeste als Be­weis heranzuziehen? Waren sie nicht stets Volksfeste im wahrsten Sinne des Wortes?

Es hat allerdings auch Zeiten gege­ben, in denen das Königsschießen mit frohem Fest und Bu­den der Schausteller unterbleiben musste, schlägt man diese Seiten der Vereinschronik auf, dann weiß man von dem Einfluss der Dinge, die sich aus dem größeren Geschehen ergaben, bei denen es sich jedes Mal um das Leben des ganzen Volkes drehte.

Sie machten Höhen und Tiefen im Vereinsleben in ständiger Wechselfolge aus. Nur einige markante Beispiele seien hier angeführt: Dem geschichtlichen Quellenmaterial über den Landkreis Gelsenkirchen und seiner Gemeinden ist zu entnehmen, dass schon 1788 in der Bauernschaft Westenfeld Schützenfeste gefeiert wurden. Es hieß dort, dass trotz Verarmung, welche lange Kriegszeit geschaffen, Feste, die man feierte, nicht wenige waren.

Überlieferungen aus alter Zeit sagen dagegen von den Jahren der Franzosenherrschaft 1807 bis 1813, dass die Schießübungen und Schützenfeste eingestellt und auch hinterher nicht wie­der aufgenommen wurden, weil auch aus Westenfeld Junggesellen in das napoleonische Heer eingereiht wurden und die schmachvollen Zeiten der Fremdherrschaft keine Zeit zur Veran­staltung von Festen zuließ. Erst 1824 fand auf  „ Peter und Paul " wieder ein glänzender Schüt­zenball statt.

Das Revolutionsjahr 1848 sowie die Zeiten der Kriege 1864/66 und 1870 / 71 brachten eben­falls vorübergehende Einstellungen der Schützenfeste und Fastnachtsfeiern. Das 100-jährige Bestehen im Jahr 1888   sollte deshalb ein allgemeines großes „Volksfest" werden. Aber wie­der zwang ein Geschehen im politisch-geschichtlichen Ablauf der Dinge zur Bescheidenheit. Anlass war die Krankheit des am 15. Juni 1888 verstorbenen Kaisers Friedrich III. Es folgte eine lange Reihe glücklicher Friedensjahre, die ihre Krönung am 26. und 27. Juli 1913 in der 125-Jahr-Feier fanden. Ein Jahr später brach jedoch der Erste Weltkrieg aus. Wieder nahmen Ereignisse auf höherer Ebene ihren Einfluss auf alle private Geschehen. Schriftführer August Topp schrieb 1914 ins Protokollbuch:

„Im August fand wegen Ausbruch des Krieges keine Versammlung statt." Eine für unser Va­terland schicksalschwere Zeitepoche hatte begonnen.

Auch im Leben des Alten Schützenvereins 1788 vollzog sich damit ein grundlegender Wan­del. Aus dem frohen Schützentreiben wurde die Sorge um die Kameraden, die im Feld stan­den, und die Sorge um die Hinterbliebenen der Gefallenen. Die Versammlungs-Niederschrif­ten sind Zeugen größter Opferbereitschaft für Volk und Vaterland. Zeiten der Not taten sich auf, die auch nach dem Krieg anhielten (Besatzung und Inflation). Trotzdem lebte nach Friedensschluss die Vereinstätigkeit wieder auf. Die erste größere Veranstaltung weist die Chronik jedoch erst am 8. und 9. Juli 1922 mit dem 134. Stiftungsfest nach. Im Rahmen dieses Festes wurde im Garten des Vereinsheims ein Gedenkstein für die im Kriege gefallenen Vereinska­meraden enthüllt. Seine Tafel aus Granit trägt die Namen von 16 Getreuen, die ihr Leben für die Heimat ließen. Wieder kamen Jahre, in denen die Schützen, alten Überlieferungen getreu, ihre Vereinstätigkeit in vollem Umfang wieder aufleben ließen. An allen Ecken und Enden aber drückte das sich immer schneller drehende Rad der Geldentwertung. Ein Satz auf Seite 140 des Protokollbuches (Versammlung vom 9. September 1923) zeugt von der Auflösung jeder staatlichen und privaten Lebensform.

Er lautet:

„An Beiträgen gingen ein Mk. 900 Milliarden".

In welch rasendem Tempo sich der wirtschaftliche Niedergang unseres Volkes vollzogen hat, besagt als Vergleich ein Versammlungsbericht vom 10. Januar 1923, in dem die Jahresbilanz Mk. 23 897,40 an Einnahmen und Mk. 19 196,60 an Ausgaben nachweist. Nur durch ständige Beitragserhöhung und Notopferleistungen konnte das Vereinsleben aufrechterhalten werden. Der Versammlungsbericht vom 13. Januar 1924 aber deutet auf die Wende hin. In ihm heißt es u. a.: „In der heutigen Versammlung soll als 1. Punkt darüber beraten und die Höhe der Bei träge nach Goldmark festgesetzt werden." Je Monat waren es 30 Goldpfennige, während die Ehrenmitglieder einen Jahresbeitrag von Mk. 5,00 zu entrichten hatten.  

Von altem Schützengeist aber spricht die Tatsache, dass trotz dieser Notzeit das Vereinsleben mit ständigen Versammlungen, Preis- und Königsschießen sowie Fastnachtsfeiern in keiner Hinsicht unterbrochen wurden. Wie weit man vorausplante, besagt ein Antrag des.

Schützen­bruders Witthaupt in der Versammlung vom 30. Januar 1930, der dahin lautete, jedes Jahr einen Betrag der Sparkasse zu überweisen bis zur 150-jährigen Bestehensfeier im Jahre 1938. Mit der Machtergreifung durch die nationalsozialistische Bewegung im Jahre 1933 nahmen wiederum Ereignisse im großen politischen Geschehen Einfluss auf das Vereinsleben. In wel­cher Form er vor sich ging, sagt der Versammlungsbericht vom 25. Februar 1934, in dem es wörtlich heißt:

„Die bestehenden Vereine sollen als Kompanien dem Gesamtverein Wattenscheid 1788 an­gegliedert werden. An der Spitze der Kompanie steht der Hauptmann. Als Hauptmann wurde Heinrich Wiethaup bestimmt. Als Stellvertreter wurde Willi Becker bestimmt, als Leutnant Julius Mollenhauer. Es wurde die Beitrags frage erörtert, doch sollte kein endgültiger Beschluss gefasst werden, weil am 4. März die Versammlung beim Schützenbruder Weyers (Höntrop) stattfindet, und wir uns im Allgemeinen danach richten müssen, teils wie hoch die Angaben am Schießsportverband sind."   Die äußere Form des Vereins hatte sich gewandelt. Seine Tradition  übernahm die Kompanie, Leben und Wirken aber behielten ihre glei­che Ausdrucksform. Die 150 Jahr­feier im Jahre 1938 bewies es. Die­ses Fest überstrahlte ange­sichts sei­ner Bedeutung alle seine Vorgänger.

Wieder kam, wie nach der 125 Jahr ­Feier, ein Jahr später der Krieg, der als 2. Weltkrieg in die Geschichte einging. Seine furchtbaren Auswir­kungen auf das Hinterland legten jegliches Ver­einsleben lahm.

Ihm folgte im Jahre 1945 der größte Zusammenbruch, den das deutsche Volk je in seiner Ge­schichte erlebte. Die Sieger als Besatzungsmächte sahen selbst ein Holzgewehr als Zeichen eines kriegerischen Geistes an. Was lag da näher, als ein voll­ständiges Verbot aller Schützen­tätig­keit. Erst im Jahre 1950 wurde die erste Versammlung genehmigt. Der damalige 1. Vor­sitzende Anton Hogrebe leitete sie. Die große Zahl der erschienenen Schützen ließ erkennen, dass der alte Schützengeist auch durch die furchtbarsten Erleb­nisse der Kriegs und Nach­kriegsjah­re nicht vergangen war. Gibt es einen besseren Beweis des Hanges an alten Überlie­ferungen als das Schützen- und Volksfest, das ver­bunden mit einem Königsschießen bereits im dar folgenden Jahre vom 9. bis zum 11. Juni 1951 stattfand.   

Beim Königsschießen am 9. Juni 1951, das bei Erlenkämper stattfand, errang Anton Hogrebe die Königswürde. Zu seiner Königin nahm er Frau Irene Gottschalk. Hiermit stand das erste Königspaar nach dem 2. Weltkrieg fest. Sie lösten das am längsten amtierende Königspaar der Vereinsgeschichte ab. Von 1938, zum 150jährigen Bestehen des Vereins, bis 1951 regierten Josef Reichel und Frau Martha Becker.

Am 29. 8.1953 wurde von König An­ton Hogrebe der Startschuss zum Schützenfest anlässlich des 165jährigen Bestehens ausgelöst. Nach hartem Kampf errang von acht Königsanwärtern Heinrich Koring die Königswürde. Zu seiner Königin er­wählte er sich Frau Märry Lampert. Auf dem abgeernteten Acker des Landwirts W. Cruismann war ein gro­ßes Zelt aufgebaut, das an allen drei Festtagen vom 4. bis zum 6. Sept. 1953 sehr gut besucht war. Es wurde tüchtig ge­feiert. Erstmalig fand auch wieder ein Kinderschützenfest statt.

1955: Der große Tag für Westenfeld mit 19 Königsanwärtern hatte das Kö­nigsschießen am 21. August 1955 eine unerwartet große Beteiligung. „Bei uns kann jeder König werden und seine Chance wahrnehmen", sagte der 1. Vorsitzende Alfred Ullrich. Nach harten Stichkämp­fen wurde Emil Lüger neuer Westenfelder Schützenkönig als Emil II. Königin wurde Frau Erika Kordt.

Großes Einweihungsschießen  am 28 Mai 1957

In monatelanger emsiger Feier­ Abendarbeit wurde ein neuer Sport­schützenstand fertiggestellt.

Der Höhepunkt war zur Freude der Schützen das Einweihungsschießen am 28. Mai 1957. Der 1. Vorsitzende Alfred Ullrich dankt im Namen des Vereins dem Hause Gottschalk Streier für die tatkräftige Unterstützung. Kreisschützenführer Hugo Habekost, Bochum, beglückwünscht die Westenfelder Schützen zu ihrem neuen Schießstand, der als Bindeglied der Kamerad­schaft nicht nur der Wattenscheider und Bochumer Vereine, sondern über den Schützenkreis hinaus gehen soll.

Er erinnerte daran, dass gerade die Westenfelder den Kreis Bochum-Wattenscheid in höheren Meisterschaften würdig vertreten haben. Anschließend übergab er dem Schießwart der Wes­tenfelder, Leo Kurs, den Schlüssel des Schießstandes und enthüllte den bisher verdeckten Namen des Standes: „Sportschützen stand W.- Westenfeld 1788'. Anschließend besetzten der Ehrenvorsitzende Heinrich Borg (Westenfeld) Emil Lüger (Westenfelder Schützenkönig) Stadtmeister Herbert Janzen (Höntrop) Hugo Habekost (Kreisschützenführer) Theo Schlenkhoff  (Oberst des All-Bü-Schü Wattenscheid) Paul Fellmann ( All-Bü-Schü Watten­scheid) Alfred Ullrich ( 1. Vorsitzender Westenfeld) Erwin Gutmann (Eppendorf) die acht Stände und gaben die ersten Schüsse ab.

Nach der Schießstandeinweihung wurde das Schützenfest zum 170jährigen Bestehen geplant.

Am 10. August 1958 fand das Königsschießen auf dem neuen Schießstand statt. Das Schützen­fest folgte vom 16. bis zum 18. August 1958. Neuer König wurde Heinz Krumtünger.

Er wählte Frau Anne Kolb zu seiner Königin. Durch schlechtes Wetter und einige andere Fehlgriffe war dies Schützenfest überschattet. Es dauerte fünf Jahre bis das nächste Schützen­fest gefeiert werden konnte und das war zugleich das 175jährige Bestehen des Vereins. Zu diesem Fest wurde im Alten Schützenverein etwas Neues eingeführt. Der noch amtierende König Heinz Krumtünger stiftete einen Königsvogel auf den Geschossen wurde. Fortan fiel das Königsschießen auf Scheiben weg. Ein verjüngter Vorstand mit dem 1. Vorsitzenden Al­fred Ullrich an der Spitze, ließ es sich nicht nehmen, das 175jährige Bestehen würdig zu be­gehen.

König wurde der langjährige 1. Vorsitzende Alfred Ullrich, dem damit ein Lebenstraum in Erfüllung ging. Königin dieser Jubiläums-Regentschaft wurde Frau Grete Muszynski. Über­schattet wurde das Jahr 1963 durch den Abgang vieler Schützenbrüder zur „Großen Armee". Hierbei sei besonders erwähnt, dass bei der Inthronisierung des neuen Königspaares auf dem Stuhl, wo die scheidende Königin sitzen sollte, ein schwarzes Kissen lag, das bedeutete, dass auch sie kurz vor Ende ihrer Regentschaft, im Alter von 41 Jahren zur „Großen Armee" geru­fen wurde. 

Doch, wie immer, die gereifte Jugend stand bereit!

Der Adjutant des neuen Königspaa­res war Günter Labudda, der 1964 zum 1. Geschäftsführer des Vereins gewählt wurde. Er brachte die immer dringlicher werdenden Organisationsange­legenheiten auf den Stand, der nun einmal durch Gesetze und Verordnungen für einen ge­meinnützi­gen Verein erforderlich wurden. Mit­arbeiter wie Schliwenski; Kroon; Lan­ge; Boll; Kunter; Reinbach; Kurs   u. m. erscheinen in den Protokollen und sind nach fast 25 Jahren heute noch immer aktuell.

Wenn man namentlich jemand er­wähnt, dann sollte man den Namen Wilhelm Cruismann beson­ders hervorhe­ben. Er stellt dem Schützenverein seit Jahrzehnten das geeignete Land für Kö­nigsschießen und Schützenfest zur Verfügung. In der Chronik ist nachzulesen, dass es sein Vater und weitere Vorfahren in der gleichen Weise taten. Wilhelm Cruismann ist auch ein Garant dafür, dass es im Schüt­zenverein immer weiter geht. 1962 heiratete er seine Monika, die von 1971 - 1973 als Königin im „Alten Schützenverein" regierte.

Alle Königspaare in den letzten 25 Jahren regierten unser Schützen­volk in so prächtiger Weise, dass stets eine zunehmende Mitgliederzahl nebst Schützenfrauen oft den Saal unseres Vereinsheimes „Jägerhof" restlos überfüllte.

Die 1975 erfolgte Eingemeindung un­serer Hellwegstadt Wattenscheid nach Bochum brachte es mit sich, dass die Brauchtumsvereine wie Gän­sereiter, Karnevalsvereine und die Schützen enger zusammenfanden. Eine Mehrfachzugehörigkeit ist daher durchaus üblich. So beteiligten sich an den großen Zeltfesten und Umzü­gen starke Abordnungen vier befreundeter Vereine. Seit 1978 rei­chen diese Verbindungen bis zum schönen Grömitz an der Ostsee. Deren „Frei­willige Feuerwehr" fehlt bei keinem größeren Ereignis des  „Alten Schützenverein", wie auch unsere Schützen gerne zu den „Nor­dischen Feten" starten. Das ganz besondere Verhältnis zwischen Grömitz - den Westenfelder Schüt­zen und den Sevinghauser Gänse­reitern wurde 1986 zum 100 jährigen Bestehen der „Freiwilligen Feuer­wehr" Grömitz mit Partnerschafts­ver­trägen untermauert.

Einige Besonderheiten unseres Ver­eins:  Es gibt keine Dienstgrade also weder Schulterstücke noch Degen! 

Die Jah­reshauptversammlung entscheidet, welcher Vorstand für die Vereinsar­beit   der beste ist;

Das Königspaar ist der höchste Re­präsentant des Vereins. Nach ihrer Regentschaft sind sie wieder schlich­te Mitglieder.

Orden- und Ehrenzeichen: Selbstver­ständlich erhalten die Majestäten und „Vereinsspitzen" Erinnerungsmedaillen von befreundeten Gruppierun­gen, die dann bei entsprechenden Gege­benheiten getragen werden.

Die Mitglieder tragen an ihrer schwarzen Festjacke sonst freudig die Auszeichnungen des Schützen­bundes und vor allem ihre Westenfel­der Vereinsnadel, wobei Silber schon erhebli­che, Gold langjährige und ge­deihliche Schützenarbeit zur Vorbe­dingung hat!

Das Jahr 1988 brachte das 73. Schüt­zenfest, (von 03. bis zum 06. Juni) das mit seinem 200-Jahre-Jubiläum selbst­verständlich besonders prächtig ge­feiert wurde.

Nach wirklich hartem Wettstreit hatte Westenfeld am 14. Mai sein neues Königspaar Josef VI  (Najda) der Lotti I (Döring) zu seiner Königin erwählte.

Aus Anlass des 200jährigen Jubi­lä­ums erhielt der Verein die Sport­plakette vom Bundespräsidenten Richard v. Weizsäcker ver­liehen.

Unser großer Freund Wilhelm Cruis­mann brachte noch ein Tüpfelchen darauf, indem er er­laubte, auf seinem Grund und Boden ein „Haus auf der Königswiese" für alle Gegebenheiten komplett herzurichten.

Unser so langjährige, überaus erfolg­reicher 1. Vorsitzende Günter Labud­da gab sein Amt aus gesundheitli­chen Gründen mit 60 gestandenen Lenzen ab. Hans-Dieter Löffler, lang­jähriges Vorstandsmitglied, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Wer so große Zeltfeste feiert wie un­ser ASV, der beginnt mit den Intensiv-Vorbereitungen im geschäftsführen¬ den Vorstand auf jeden Fall ein Jahr vorher. Für Hans-Dieter Löffler als selbstständiger Geschäftsmann fast nicht zu bewältigen. Im selbstlosen Vereinsinteresse gab er sein Amt im August 1992 zurück. Günter Labudda gab dem Wunsche des Schützenvol­kes nach und ist nun wieder 1. Vorsit­zender.

1993 - also das 205. Jahr in der Vereinsgeschichte - sah unser 75. Jubiläumsfest.

Der Wett­streit um den Königsschuss war diesmal besonders aufregend. König wurde dann Ingmar Jotzo, der so mit 27 Lenzen die jüngste Majestät der Vereinsge­schichte wurde. Ent­sprechend auch seine Königin Bar­bara Jost mit 26 Jahren.

Die Jahre eilten so schnell, nun hat­ten wir schon 1995. Unter gewaltigen Böllerschüssen und Begeisterungs­stürmen errang Wilhelm von. Truczynski die Königswürde. Seine erwählte Königin wurde Christa Wiegand.

Ihre Regentschaft führten sie so gut, wie es ihr Schützenvolk von ihnen erwartet hatte!

Seit 1996 ist Reinhard Jakobi 1. Vorsitzender des Vereins. Es sollte erwähnt werden: Gene­rationsproble­me kennt unsere Schützengemein­schaft nicht! Nach sorgfältiger Vor­bereitungs­zeit als Stellvertreter sind nun die 40jährigen in die Fußstapfen der 60jährigen getreten! Der verjüngte Vorstand hat die Festzeit August / September 1997 so prächtig vororganisiert - wie bisher die „Alten Kameraden". Daher auch der Song 1997:   „Freude, schöner Götterfunke, zieh in alle Schützenherzen ein. Diese Festzeit sollt' gelingen, wie so oft schon in unserem schönen Verein!"

Und es gelang: Ein gestandener Schützenbruder, Ludwig Sälzer, wurde König. Er war, mit Zustimmung der Schwestern und Brüder der Überzeugung: „ Auch meine so  langjährig ge­liebte Ehefrau Irmgard ist königlich!" Der nunmehr gestandene 70jährige König Ludwig und Königin Irmgard haben ihr Amt in präch­tiger Art und Manier durchgeführt!  Auch hier wurde gesungen:„!! Der schönste Platz auf dieser Welt, das ist das Westenfelder Schützen­zelt!!" Möge es auch der neuen Majestät der Westenfelder gelingen, sein Volk im Schießsport und in der Harmonie der Gemeinsamkeiten so zu führen.

Wir sind gewillt, auch ein neues Jahrtausend geschlossen als der „ Alte Schützenverein Westenfeld von 1788 " zu empfangen!     

Die Zeit verging wie im Fluge, und der Alte Schützenverein feierte wieder sein Schützenfest.

Aber, wer würde der neue Regent werden. Voller Spannung versammelten sich bei sonnigem Wetter 2001, die Schützen und Schützzinnen, um zuerst auf ihre Trophäen zu schießen. Dann wurde es ernst, wer könnte der neue König werden, wer schießt den Königsvogel ab.

Nach langem ringen fiel endlich der Königsvogel. Der Alte Schützenverein 1788 Westenfeld e. V. hatte einen neuen König. König Manfred Kullik  nahm seine Ehefrau Anni Kullik  zu seiner Königin. Ihre Regentschaft dauerte 3 Jahre. Sie waren ein beliebtes gut gutes Königspaar, und sind  noch heute im Vorstand tätig. Ex Königin Anni lässt es sich nicht nehmen, bei allen geselligen Festen am Grill zu stehen, und unseren Mitglieder und befreundeten Gästen der verschiedenen Gastvereinen, mit kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen.

Als ihre Zeit 2004 endete wünschten sie dem neuen Königsanwärter, unseren gewohnten  „ Gut Schuss “ Der Erste Vorsitzende Reinhard Jacobi legte 2003 seinen Vorsitz nieder. Sein Amt wurde erstmalig in der Vereinsgeschichte einer Frau übertragen. Rosi von Truczynski wurde erste Vorsitzende des alten Schützenvereins. Da sie lange Jahre Vorstandsarbeit tätigte, war diese Aufgabe für sie nichts Neues. Bis heute leitet sie als erste Vorsitzende geschickt, fair und souverän dieses Amt, und wurde von unseren Mitgliedern erneut wieder gewählt.

 

Wieder verging die Zeit rasend schnell. 2004 war es dann so weit.

Der „ Alte Schützenverein1788 Westenfeld  e.V. feierte dieses mal mit dem Allgemeinen Bürger und Schützenverein Wattenscheid 1863 e.V. zusammen ein großes Schützenfest. Erstmalig in unserer Vereinsgeschichte gab es eine Festgemeinschaft. Das Königsschießen wurde allerdings getrennt vorgenommen. Unser Vorstand beschloss, dass ab diesem Königsschießen, alle unsere weiblichen Vereins Schützin­nen die Königswürde erringen können. Ein spannendes Königsschießen begann.

Schützenschwester Gerlinde Appelbaum schoss zu erst auf den Königsvogel. Nun war unser Schützenbruder Günter Sendt war an der Reihe. Unser Königsvogel war ein zäher Vogel, und wollte einfach nicht fallen. Erst nach langer Zeit wurde der Vogel müde, und wackelte stark, und neigte sich vor Gerlinde Appelbaum nieder. Voller Erwartung und mit vorzeitigem Jubelgeschrei aller Anwesenden, nun endlich mal eine Königin zu bekommen, fiel er aber nicht um. Dann kam der erlösende Schuss. Günter Sendt wurde unser neuer Schützenkönig, und nahm Gerlinde Appelbaum zu seiner Königin. Zum zweiten male wurde unsere Schützenschwester Gerlinde Appelbaum, Königin im Alten Schützenverein Westenfeld.

Unser neues Königspaar nahm ihre Regentschaft sehr ernst, und waren ein sehr lustiges und nettes Königspaar. Beide sind auch heute noch im Vorstand tätig war ihre Regentschaft vorbei, aber wer würde unser neuer König werden. Abermals feierten wir im Jahr 2007 gemeinsam mit dem Bürger und Schützenverein Wattenscheid 1863 e.V. Wie beim letzten male gab es ein getrenntes Königsschießen.

Unsere Schützen versammelten sich bei strahlendem Wetter auf dem Kirchplatz der St. Nikolaus Kirche, um erneut einen König oder eine Königin zu bekommen.  

Wieder wurde zuerst auf unsere Trophäen geschossen, aber dann wurde es ernst.

Dieter Hoff, unser zweiter Schießsportleiter wollte unbedingt König werden, und alle zitterten gemeinsam mit ihm. Nach langem Ringen fiel endlich der Königsvogel, und der neue König stand fest. Unser Schützenbruder Dieter Hoff, hatte es geschafft. Er nahm seine Frau Iris als seine neue Regentin. Es wurde eine lange Königszeit, nämlich ganze 5 Jahre andauernde Regentschaft. Dieter Hoff und Iris Hoff die ersten, waren ein tolles und gutes Königspaar, sie nahmen an allen Veranstaltungen teil, und halfen überall mit, wo es nötig war. Aber wie es im Leben einmal so ist, geht leider alles mal vorbei. Mit einem lachenden, wie weinenden Auge, werden sie Abschied nehmen und ihre Regentschaft beenden. Auch Dieter Hoff macht seine Vorstandsarbeit weiter, nun als erster Schießsportleiter. Nun zählt Jahr 2012, und erneut muss die Königswürde oder sogar die Kaiserwürde ausgeschossen werden.  Wer aber letzt endlich diese Würde erreichen wir, steht in den Sternen.

Zum ersten male seid Bestehen des Schützenvereins, wurde in der Vereinsgeschichte ein Kaiserschießen veranstaltet.  Ex König Günter Sendt, war nach knapp zwei ein halb Stunden so treffsicher, das er den Kaiservogel abgeschossen hat. Er konnte sich gegen Ex Königinnen Rosi von Truczynski, Anni Kullik, Gerlinde Appelbaum, Ex König Friedrich Heroven, und Ex König Paul Appelbaum durchsetzen.  Die neue Schirmherrschaft hat Hermann Appelbaum übernommen. Ihm ist es eine besondere Freude und Ehre zugleich zum 82. Schützenfest und 224-jährigen Bestehen des ASV 1788 Westenfeld e. V. die Schirmherrschaft zu übernehmen.

Vor dem Kaiserschießen wurde traditionell von den Westenfeldern Schützen u. zinnen, auf die Königsvogel  Trophäe geschossen, der ein ziemlicher schwieriger hartnäckiger stolzer Vogel war. Knappe vier halb Stunden dauerte dieses Spektakel. Als erster schoss Karl Heinz Lehnertz vom Vogel die Krone ab. Königin Iris, zu dieser Zeit noch Königin liebäugelte mit dem Zepter, und Sabine Cruismann freute, sich den rechten Flügel abgeschossen zu haben. Schützenbruder Robert Walkenhorst, war so treffsicher, das er den linken Flügel und kurz danach den Reichsapfel sein eigen nennen konnte.  Die offizielle Eröffnung des Festes durch die Vorsitzende, der Große Zapfenstreich und die Krönung des neuen Kaiser Günter Sendt.

Alte Schützenverein 1788 Westenfeld e.V. erhält  Ehrenplakette des Landes Nordrhein - Westfalen zum 225 jährigen Jubiläum, wurde in der Jahreshauptversammlung für 225 jährige Vereinsgeschichte von unserer Bürgermeisterin und vom Stadtsportbund Bochum Vorsitzende Gabriela Schäfer geehrt auch vom Landessportbund NRW wurde eine Urkunde überreicht. Das Land NRW sandte den Landtagsabgeordneten Serdar Yüksel , der unserer Vorsitzende Rosi von Truczynski eine Urkunde so wie die Ehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen überreichte.
 

 

Eines aber steht nun schon fest, „ Der Alte Schützenverein 1788 Westenfeld „ wünscht allen.

Anwärterrinnen und Anwärtern, einen.

 

Gut Schuss